8 Unesco-Welterbstätten in BFC

Die UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) existiert bereits seit 1945. Eine ihrer wichtigsten Rollen ist es, die Kultur und die Umwelt in 194 Ländern zu schützen. Daher gibt es die UNESCO-Welterbestätten. Das sind besonders schützenswerte Orte. Sie werden in zwei Typen unterteilt:

  • die Stätten des Weltnaturerbes, die aufgrund ihrer speziellen Naturlandschaften geschützt werden sollen
  • die Stätten des Weltkulturerbes, die aufgrund ihrer Sehenswürdigkeiten, Gebäude oder Architekturelemente geschützt werden sollen

Frankreich gehört zu den Ländern, in denen sich zahlreiche von der UNESCO geschützte Stätten befinden. Eine der schönsten Regionen hier ist Burgund-Franche-Comté mit 8 berühmten Orten, die zum UNESCO-Welterbe gezählt werden.

8 UNESCO-Welterbstätte in Burgund

Die Zisterzienserabtei von Fontenay

1118 wurde ich von St. Bernard in Marmagne (Côte d’Or) gegründet. Zu mir gehören eine wunderschöne Kirche, Kreuzgang, Refektorium, Schlafsaal, Bäckerei, Garten und eine Schmiede. Ich bin zisterziensisch (also katholisch) und romanisch. Das bedeutet, dass ich einfach und schlicht aussehe. Nach der französischen Revolution 1789 waren die Mönche weg und ich wurde verkauft und in eine Papierfabrik umgewandelt. 1981 wurde ich als eines der ersten französischen Denkmäler zur UNESCO-Welterbestätte. 2004 wurde mein prächtiger Garten vom Nationalen Rat für Parks und Gärten als „Bemerkenswerter Garten“ ausgezeichnet. Ich habe nämlich eine natürliche Umgebung mit eineminsgesamt 1.200 ha großen Landschaftspark.

©Corinne VASSELET / BFC Tourisme

Die Basilika St Marie de Madeleine (Vézelay)

©Anne-Gaëlle LABORDE-CEYRAC – Histoires de patrimoine / BFC Tourisme

Ich bin eine bekannte Klosterkirche in Vézelay (Yonne), die im 12. Jahrhundert gegründet wurde. Ich war und bin noch immer ein sehr wichtiger Ort für Pilger, denn ich stehe auf dem Weg nach Santiago de Compostela. Vézelay ist ein sehr bekannter Ort, der auch „ewiger Hügel“ genannt wird. Es steht auf einem schönen Hügel, der von Wäldern und Feldern umgeben ist. In der burgundischen romanischen Kunst kennt man mich sowohl für die Architektur als auch für die geschnitzten Kapitelle und das Portal. Ich stehe seit 1840 auf der Liste der historischen Denkmäler Frankreichs und bin eines der allerersten mittelalterlichen Gebäude, deren Erhaltung allein aufgrund ihrer historischen und künstlerischen Verdienste freiwillig in Angriff genommen wurde. 1979 wurde ich zur UNESCO-Welterbestätte. Messen und Pilgerfahrten finden noch heute statt.

Die Kirche Notre-Dame La Charité-sur-Loire

Seit 1059 stehe ich in der schönen mittelalterlichen Stadt Charité-sur-Loire (Nièvre), die von Stadtmauern umgeben ist. Ich wurde im Auftrag von Cluny gegründet. Ich gelte als eine bedeutende Etappe auf dem Jakobsweg. Im 12. Jahrhundert war ich die zweitgrößte Kirche der Christenheit. Nach dem 100-jährigen Krieg und dem Religionskrieg wurde ich aber nur teilweise wiederaufgebaut. Ich habe trotzdem ein reiches Skulpturendekor behalten, besonders bemerkenswert sind die Säulen und Kapitelle. 1998 wurde ich zu einer UNESCO-Welterbestätte. Meine Stadt ist auch für ihre romantischen, gepflasterten Gassen berühmt. Es gibt außerdem viele Veranstaltungen rund um Bücher.

©Charlène JORANDON / BFC Tourisme

Die Seen Chalain und Clairveaux

©CD39 / BFC Tourisme

Wir sind Pfahlbaustätten aus dem Jura. Eure Vorfahren haben hier lange gewohnt, da es fischreiche Gewässer und ausgedehnte Wälder mit Wild gab. Wir waren außerdem reich an Bauholz. Die Besiedlung hatte von ca. 5000 bis 500 v. Chr. stattgefunden und ihr könnt noch Überreste aus dieser Zeit wie Textilien, Gegenstände, Pfosten oder Einbäume dort finden. Sogar Reste von Samen oder Früchten, die durch das Wasser konserviert worden waren, wurden gefunden. Diese Überreste sind für die Geschichte sehr wichtig. Deswegen schützt uns die UNESCO. Ihr dürft heutzutage trotzdem an manchen Stellen Wassersport treiben.

Die Königliche Saline (Arc-et-Senans)

Ich bin ein Meisterwerk, das zwischen 1775 und 1779 im Auftrag von Ludwig XV. von Claude Nicolas Ledoux in Arc-et-Senans (Doubs) für die Salzproduktion gebaut wurde. Meine 11 Gebäuden waren zum Wohnen und für die Salzproduktion bestimmt. Ich habe außerdem 30 Gärten. Ich bin für meine Kreisbogenform bekannt.Aufgrund des technologischen Fortschritts wurde ich 1895 geschlossen. 1996 wurde ich fertig restauriert und für das Publikum geöffnet. Ich bin seit 1982 von der UNESCO geschützt. In meinen Mauern werden heutzutage regelmäßig Ausstellungen veranstaltet. Sie können bei mir auch im Drei-Sterne-Hotel übernachten oder im Restaurant essen.

©Mizenboite Production / BFC Tourisme

Die Weinbauparzellen von Burgund

©Alain DOIRE / BFC Tourisme

Wir sind genau abgegrenzte Parzellen, von denen jede einzigartig und atemberaubend ist. Wir stehen an den Hängen der Côte de Nuits und der Côte de Beaune südlich von Dijon (Burgund). Viele Winzer denken, dass die geschmackliche Qualität ihrer Erzeugnisse eng mit der Parzelle verbunden ist, aus der sie stammen. Dieses Denken ist seit dem Mittelalter mit dem Einfluss der Benediktiner- und Zisterzienserorden und der Herzöge von Burgund in der Weinkultur verankert. Das führte im Laufe von 2000 Jahren zu einer außergewöhnlich sorgfältigen Parzellierung. Die zahlreichen Weine, die aus unserem Mosaik hervorgehen, bringen unsere extreme Vielfalt zum Ausdruck. Unsere 1247 Parzellen können frei besichtigen werden und es ist sehr interessant, uns zu beobachten und zu vergleichen.

Die Zitadelle von Vauban (Besançon)

1684 wurde ich im Département Doubs erbaut. Ich gelte als eine der schönsten Zitadellen Frankreichs. Ich überrage die an einer Flussschleife des Doubs gelegene Altstadt von Besançon um mehr als 100 Meter und biete eine schöne Aussicht auf die umliegenden Hügel. Rundwege auf meiner Festungsanlage sind für Touristen einen Besuch wert. Ich diente im Laufe der Jahrhunderte als Kaserne, als Ausbildungsstätte für zukünftige Offiziere – „die Kadetten“ -, als Staatsgefängnis und als Militärstrafanstalt. In den 1940er Jahren war ich die Hinrichtungsstätte von 98 Widerstandskämpfern, die in der Umgebung verhaftet und nach ihrem Prozess zum Tode verurteilt wurden. 1959 wurde ich dann von der Stadt gekauft und seit 2008 stehe ich auf der UNESCO-Welterbeliste. Jetzt beherberge ich in drei Museen: das Heimatmuseum „Musée Comtois“, das Museum der biologischen Artenvielfalt mit naturhistorischer Sammlung und Tierpark sowie das Museum des Widerstands und der Deportation.

©Corinne VASSELET / BFC Tourisme

Die Kapelle Notre-Dame-du-Haut (Ronchamp)

©G. ENGEL / AONDH / ADAGP

Ich stehe schon seit den 11. Jahrhundert in Ronchamp (Haute-Saône). Ich wurde 1944 bombardiert. Die Deutsche nahmen mich als militärischen Stützpunkt. Meine Lage war nämlich sehr interessant, da ich auf einem Hügel stehe. Nach dem Zweiten Weltkrieg wollte die Diözesankommission, dass Le Corbusier mich wiederaufbaut. 1950 akzeptiert er das, da er sich in die Landschaft um mich herum verliebt hatte und sie sogar die „vier Horizonte“ nannte. Bis 1955 wurde ich umgebaut. Le Corbusier wollte mich nicht als eine typische Kapelle bauen. Deswegen sind meine vier Fassaden nach den vier Himmelsrichtungen ausgerichtet. Ich habe auch eine untypische Form. Le Corbusier nutzte die Überreste der vorherigen Wallfahrtskapelle, um mich zu bauen, aber verdeckte die Steinmauern mit Spritzbeton. Ich habe die Ideen der Modernen Bewegung in der ganzen Welt verbreitet und bin für meinen revolutionärer Ansatz in der religiösen Architektur weltbekannt. Deswegen wurde ich 2016 zu einer UNESCO-Welterbestätte.

8 UNESCO-Welterbstätte in Burgund