Veranstaltungen

05/09/2024

ART EN VITRINE

--- Ausstellung

Kunst sichtbar machen

Vernissage der Ausstellung mit Führung
DONNERSTAG, 5. SEPTEMBER – 19.00 UHR
Haus Burgund (Treffpunkt)
Eintritt frei

Ursprung der Ausstellung Art en vitrine: eine Idee, die zur gleichen Zeit in den Köpfen von Künstler:innen in Mainz und Dijon entstand, die sich jedoch nicht kannten. Die Idee, sich im Jahr 2020 der Pandemie entgegenzustellen und alternative Lösungen zu finden, um ihre Arbeiten auch während des Lockdowns auszustellen: in Geschäften in Dijon oder im Kollektiv „Die Vitrine“ in Mainz. Nach dem Ende der Pandemie blieb die Lage der Kunstschaffenden prekär und die Möglichkeiten, ihre Arbeit sichtbar zu machen, in beiden Städten eingeschränkt.

Veranstaltungen

Eintritt frei für alle Veranstaltungen

Streetart an 3 Orten
DONNERSTAG, 5. SEPTEMBER – 10 BIS 18.00 UHR
13.00 Uhr Vitrine-Galerie | 16.00 Uhr Haus Burgund | ca. 21.00 Uhr Die Vitrine

Führungen
FREITAG, 6. SEPTEMBER – 11.00 & 13.00 UHR
DONNERSTAG, 17. OKTOBER – 18.00 UHR
DONNERSTAG, 07. NOVEMBER – 18.00 UHR

Haus Burgund (Treffpunkt)

Klavierkonzert zu 4 Händen
DONNERSTAG, 17. OKTOBER – 19.00 UHR
Haus Burgund

Finissage mit Podiumsdiskussion
DONNERSTAG, 28. NOVEMBER – 19. UHR
Haus Burgund

Ausstellung an 3 Orten

Ziel dieser Ausstellung ist es, die Sichtbarkeit aufstrebender Künstler:innen zu erhöhen, indem ihre Werke an 3 Orten gezeigt werden:

  • im Haus Burgund (Große Bleiche 29)
  • in den Ausstellungsflächen des Mainzer Kollektivs „Die Vitrine“ (Große Bleiche 60-62)
  • in der Vitrine-Galerie (Klarastraße 5)

Die Ausstellung lädt dazu ein, die vielfältigen Ausdruckmöglichkeiten künstlerischen Schaffens zu entdecken: Fotografie, Malerei, Bildhauerei, Zeichnung oder auch Videoarbeiten.

©Viviane Eller

Künstler:Innen aus Burgund-Franche-Comté

Elodie Armata

Die Gemälde von Elodie Armata erinnern an das, was sie bei ihren täglichen Spaziergängen wahrgenommen hat. Ihre plastische Forschung dreht sich um die Veränderung beim Übergang von der Realität zum Bild. So entstehen in verschiedenen destillatorischen Schritten Zeichen, durch die Farbströme fließen, die konkret, und dennoch nicht fassbar sind. Ihre Arbeiten sind weder abstrakt noch figurativ, sondern gehen gleichzeitig über beides hinaus. Es sind keine exakten Erinnerungen des Gesehenen, sondern Neuinterpretationen in ständigem Wandel mit Annäherung an digitale Ästhetik.
@elodie.armata

©Elodie Armata

Roxane Appert

Das Schaffen der bildenden Künstlerin Roxane Appert (*1996 in Dijon, Abschluss an der Kunsthochschule in Mulhausen) dreht sich um den Begriff der Fiktion in unserer Wahrnehmung der Zeit. Ihre Klangwerke basieren auf Aufnahmen aus unterschiedlichsten Umgebungen, die sie verändert und kombiniert. Diese neuen Klanglandschaften sind wie das akustische Gedächtnis eines Ortes mit Verzerrungen im Zeitablauf. Die Künstlerin untersucht weitere Medien in Verbindung mit digitalen Technologien, insbesondere bewegte Bilder, Mapping und Fotomontagen, und hinterfragt dabei die Auswirkungen dieser neuen Technologien auf unsere Gesellschaft.
@appert_roxane

Simon Bart

Der 1998 geborene bildende Künstler Simon Bart, Absolvent an der Kunsthochschule in Dijon (ENSA), konzentriert sich in seiner Arbeit auf den Begriff des Bildes, wobei er Beziehungen zwischen Malerei, Collage und Kino herstellt. Die Bilderflut des Internets zwingt den Blick, viele Verbindungen zwischen allen Quellen oder Mustern herzustellen. In diesem Zwischenraum entwickelt sich die künstlerische Arbeit der Verschiebung, Überschneidung, Dekonstruktion und Rekomposition. Wendepunkt für den Künstler im Moment einer Überdosis von Bildern war die Poesie: In der Tradition von Godard denkt er das Videobild als ein Schlagen, ein Pulsieren, eine abstrakte Malerei.
Eine Poesie.
@0_simon_bart_

©Simont Bart

Nicolas Cattin   

Nicolas Cattin aus Besançon verfügt über einen Bachelor in Bildender Kunst (2009, Kunsthochschule Rhein) und einen Master in Raum- und Stadtplanung (2014, Besançon). Nach einer Tätigkeit in diesem Bereich hat er sich nun für die Kunst entschieden. Er stellt die Stadt in Form von dystopischen Landschaften dar, die er sehr technisch, präzise und netzartig in ihrer ganzen Komplexität zeichnet. Architektur ist für ihn die Formsprache, mit der er über die Struktur seiner Gedanken spricht. Er benutzt Perspektiven wie eine introspektive Sonde, um sich zu hinterfragen. Der Strich wird zum Vektor, der Punkt zum Knoten und die Zeichnung entfaltet sich in Form eines komplexen Netzwerks.
@ligne_de_ciel

©Nicolas Cattin

CIRT Hash             

Der Schablonenkünstler CIRT Hash wuchs vor der Internetzeit im sogenannten „tiefen ländlichen“ Frankreich auf und entdeckte über die Band Guerilla Poubelle die Punk-Kultur. Mit Hilfe der Schablone ruft er Erinnerungen an die Jugendzeit, vergangene Träume und vielleicht auch vergessene Werte wach. Als Teil der Post-Graffiti-Bewegung spielen seine Werke mit dem Rahmen. Seine auf Hintergründen dargestellten Figuren werden als Phantome bezeichnet, nur ihre Kleidung lässt sie wie ein Negativ erscheinen, sie haben weder Körper noch Gesicht. Er verwendet gerne Materialien wie Werbeprospekte, Gipsplatten, OSB. Nichts davon ist edel.
@cirthash

©CIRT Hash

Chloé Ferrer             

Die Arbeit von Chloé Ferrer (Diplom mit Auszeichnung „Intense“ an der Kunsthochschule Dijon) dreht sich um Make-up für Spezialeffekte und Biochemie, um über das Lebendige und die Ernüchterung zu sprechen. Durch Skulpturen und Installationen schlägt sie neue Wahrnehmungsordnungen durch die Hybridisierung von Flüssigkeiten, Abfällen, Textilien und gesammelten Objekten vor. Seit 2023 beschäftigt sie sich mit Biokeramik, die aus dem Pulver von Eierschalen hergestellt wird. Sie arbeitet an derer Entwicklung als Material für Skulpturen und hat eine ganze Reihe kleiner Experimente mit Eierschalen und den darin enthaltenen mineralischen Eigenschaften durchgeführt.
@ferrerchloe_

©Chloé Ferrer

Gabriel Folli      

Der international bekannte Gabriel Folli mit Master in Kunsttheorie und Kunstpraxis (2015, Amiens) versucht in seiner multimedialen Arbeit, Bildern die Macht zurückzugeben, die sie im Laufe der Zeit verloren haben. Er reaktiviert die manchmal verstörende Erinnerung an Orte oder Ereignisse in Form von visuellen und textlichen Essays, Installationen, Zeichnungen, Collagen, Gemälden oder Polaroids. Jedes Werk erzählt eine oder mehrere Geschichten. Die unzureichenden Informationen über die behandelten Themen erlauben es nicht immer, ihre Bedeutung zu entschlüsseln, und lassen den Betrachter im Zweifel über ihren Wahrheitsgehalt und den Platz, den man ihnen in unserer Gesellschaft einräumt.
@gabriel_folli

©Gabriel Folli

Mélissa Franchini

Mélissa Franchini (*1994 in Nîmes) lebt und arbeitet in Besançon. Sie studiert zunächst visuelle Kommunikation in Metz, anschließend Bildende Kunst an der Ecole des Beaux-Arts in Besançon (Diplom DNSEP mit Auszeichnung). Hier entwickelt sie eine Vorliebe für Drucktechniken und durch die Anwendung verschiedener Kunstformen wie Installation, Skulptur und Reproduktionssysteme auch eine Ästhetik der Gleichgültigkeit. Ihr Forschungsprozess konzentriert sich auf das Alltägliche, auf Gesten, indem sie gewöhnliche Gegenstände verwendet oder Elemente hervorhebt, die ihr poetisch erscheinen, wie ein misslungener Druck, eine beschädigte Wand usw. Sie konfrontiert den Körper mit der Maschine, das Einmalige mit dem Vielfachen.
@m_franchini

©Mélissa Franchini

Claude-Olga Gay

Claude-Olga Gay (*1958 in Marrakesch) ist von klein auf multikulturell geprägt: Großmütter mit russischer und italienischer Abstammung, eingeschult in Baden-Baden/Deutschland, mit 6 ½ Jahren Umzug nach Nancy/Frankreich. Noch vor dem Abitur (mit Schwerpunkt Kunst) wird sie an der Kunsthochschule aufgenommen. Legasthenie gleicht sie mit ihren Zeichenfähigkeiten aus. Es fällt ihr nicht immer leicht, sich mitzuteilen. Daher veranschaulicht sie ihre Aussagen durch Zeichnungen. Heute findet sie ihr wahres Gleichgewicht in der Malerei. Kunst ist elementarer Bestandteil ihres Lebens. Für Claude-Olga Gay ist die Kunst eine universelle Sprache, die jedem Menschen Fragestellungen aufgibt und Schönheit, Träume und Freiheit verleiht.
@claude_olga_gay

©Claude-Olga Gay

Mériame Mezgueldi

Nach dem Doppelstudium Bildende Kunst und Kommunikationsdesign arbeitet Mériame Mezgueldi seit 15 Jahren als Kunstmalerin. Die Sichtbarkeit beider Bereiche in ihren Gemälden macht den Reichtum und die Originalität ihres Stils aus. Ihre künstlerischen Erfahrungen reichen von Ausstellungen in Galerien über Gestaltung von Gebäudefassaden bis hin zu Inneneinrichtung und Wandmalerei. Heute blickt Mériame auf die Kunst als Form eines symbolischen Konzepts. Mit ihrer Malerei zeigt sie die Realität neu interpretiert durch ihre Augen. Durch das Zusammenspiel von Transparenz und Formen versucht sie, ihre subjektive Wahrnehmung zu erfassen, indem sie etwas andeutet, ohne es beweisen zu wollen.
@meriame.mezgueldi

©Mériame Mezgueldi

Samuel Nebor  

Der aus Guadeloupe stammende Samuel Nebor begann seine künstlerische Ausbildung mit dem Vorbereitungsstudium am dortigen Centre des métiers d’art. 2011 wurde er in die École des Beaux-Arts de Dijon (ENSA / Kunsthochschule Dijon) aufgenommen und schloss das Studium mit dem Master ab. An der ENSA entdeckte er zahlreiche künstlerische Ausdrucksmitteln – und seine Leidenschaft für Malerei und Zeichnen. Die menschliche Form wurde zur Hauptquelle seiner Beschäftigung und seiner künstlerischen Produktionen.
@peter.red_

©Samuel Nebor

Erika Povilonytè

Die Künstlerin versucht durch ihr kreatives Schaffen die Schwellen zwischen der Einfachheit und der Magie der Dinge, zwischen dem Archaischen und dem Ewigen zu ertasten. In Anlehnung an die Archäologie denkt sie über die Formen nach, die durch Abwesenheit entstehen, und untersucht gleichzeitig die Prozesse von Entstehung und Verfall. Stets von der archäologischen Ordnung durchdrungen, bauen sich ihre Gemälde wie eine Anatomie der Tiefe auf. Die Massen und Linien spielen mit Territorien und Grenzen. Jedes ihrer Bilder ist wie eine Erdschicht, eine Entdeckung. Wie eine Spur von etwas Flüchtigem, das sie verewigen will.
@liutulis

©Erika Povilonytè

Flo.S

Der Ort, an dem der Maler und Bildhauer Flo.S. seit etwa 15 Jahren neue Energie tankt, ist sein Atelier. Kreatives Schaffen ist für ihn so wichtig wie die Luft zum Atmen und es dient ihm als Ventil. Kontrolle hat keinen Platz mehr, er lässt sich von seinen Emotionen tragen. Wut, Trauer, Liebe, Musik oder ein Text sind für ihn mögliche Quellen der Inspiration, sofern sie Emotionen wecken. Die Zusammenarbeit mit Dichter:innen, Musiker:innen, Sänger:innen oder anderen Künstler:innen ist für ihn eine wesentliche Triebfeder. Das Malen in der Öffentlichkeit bei Live-Painting-Sessions oder bei kollektiven Kreationen ist für ihn eine unendliche Stimulation. Flo.S. ist Mitbegründer des Podcasts Plein Ph’Art, der Kunst und Künstler:innen aus allen Bereichen ins Rampenlicht rückt!
@flo_s_artiste_contemporain

©Flo.S

Künstler:Innen aus Rheinland-Pfalz

Miriam Berges

Die Künstlerin (*1975 in Essen) arbeitete nach ihrem Studium der Bildenden Kunst & Klassischen Philologie (Latein) bis 2022 als Lehrerin. Seit einer Weiterbildung zur Kunsttherapeutin widmet sie sich heute vorrangig der Kunst sowie kunsttherapeutischen Workshops & Projekten.

Ausgangspunkt ihrer Arbeit sind fast immer Fragen nach Identität und existentieller Vergewisserung. Ein Bereich liegt dabei in der Auseinandersetzung mit häufig widersprüchlichen Narrativen der eigenen Familiengeschichte gegenüber dem gesellschaftlichen Kontext. Die Geschichte ihrer Familie ist – wie die vieler – stark geprägt vom Erleben zweier Weltkriege. Wie viele Personen der Kriegsenkel-Generation ist Miriam Berges in Tabuisierung und Schweigen aufgewachsen zum Erleben und Handeln ihrer Eltern und Großeltern. Gleichzeitig wuchs sie in einer Gesellschaft auf, die sich um die Aufarbeitung der jüngsten Geschichte bemühte. Eine Kluft lag zwischen der Auseinandersetzung in der Schule oder öffentlichen Medien und dem familiären Kontext. Als ‚Deutsche‘ fand für sie eine Auseinandersetzung statt, als Tochter und Enkelin nicht.
@miriamberges75

©Miriam Berges

Carsten Costard

Im geteilten Berlin der frühen 1980er Jahre entstand die Leidenschaft des Künstlers zur Bildsprache. Geprägt hat ihn die Arbeit seines Onkels, des Filmemachers Hellmuth Costard, und die der Experimentalfilmer und Kinovisionäre, mit denen dieser zusammenarbeitete. Ihre Ansichten und ihre Kreativität ließen in ihm den Wunsch reifen, selbst „Bilder sprechen zu lassen“.

Die handwerkliche Basis erlernte Carsten Costard bei einer Fotografenlehre in Bad Kreuznach. Das erste eigene Studio eröffnete er nach der bestandenen Meisterprüfung 1994. Zu seinen Kunden zählen Industrieunternehmen wie Schott, Rockwood Lithium, Clariant, Forschungseinrichtungen wie das Max Plack Institut, Ministerien und der SWR. Von seinem Onkel und dessen Freunden beeinflusst, bleibt es das Lebensziel des Künstlers, Fotos zu machen, die es so noch nicht gab. Das gelingt ihm nach eigener Aussage nicht immer – aber er „bleibt dran“.
@carstencostard_fotografie

©Carsten Costard

Michael Dörr

Der Künstler (*1967) entwickelte schon früh eine Leidenschaft für die Verbindung von Technik und Kunst. Nach seinem Studium der Informatik und Musikwissenschaften arbeitete er bis 2005 in der medizinischen Forschung. Seit 2007 unterrichtet er an einem Gymnasium.

Zwischen 1991 und 1997 komponierte er Werke klassischer Musik, die in einer Uraufführung in Dresden ihren Höhepunkt fanden. 2009 entdeckte er die Fotografie für sich, zunächst digital, später analog. Diese autodidaktische Reise eröffnete ihm eine neue Ausdrucksform. Seine Arbeiten zeichnen sich durch den Einsatz unterschiedlicher analoger Techniken aus, bei denen er mit neuen und abgelaufenen Filmen in Kleinbild-, Mittelformat- und Polaroid-Formaten experimentiert.

Die Inspiration für seine Fotografien findet er oft in der Musik, insbesondere in Chansons und klassischen Kompositionen, aber auch in der Poesie, wie aktuell in einem Gedicht von Serhii Zhadan. Seine Werke sind das Ergebnis einer tiefen Verbindung zwischen Klang und Bild, Technik und Kunst, die in seinem Leben eine zentrale Rolle spielt.


@pouvastart

©Michael Dörr

Viviane Eller

Die 1992 in Rüsselsheim geborene Künstlerin absolvierte ein Studium der Malerei in Frankfurt. Ihre Bilder zeigen Innenwelten des menschlichen Körpers. Es sind Areale des Körpers, die von außen nicht zu sehen sind und erst durch die Malerei offengelegt werden. So sind die Areale des Gehirns und die damit verbundenen Erinnerungen und Empfindungen Anlass für ihre Malereien. Erprobt werden in ihren verschiedenen Variationen des Gehirnmotivs, die Farben und ihre Wirkung, das Spiel mit der Schärfe und Unschärfe und mögliche Abstraktionsprozesse.

©Viviane Eller

Rainer Faller

Der Diplom-Grafik-Designer Rainer Faller (*1962) absolvierte sein Studium an der Freien Akademie für Kunst in Freiburg. Seit 2006 ist er selbstständig tätig für Agenturen in Ludwigshafen, Frankfurt und Wiesbaden. Er lebt in Rheinhessen.

Mit Fotografien unterschiedlicher Perspektiven entstehen durch Überlagerung digitaler Ebenen Kunstwerke, in denen sich Mensch und Architektur verbinden. Eine Sinfonie von Mensch und Architektur. Die intensive Farbgebung lässt lebendige, stimmungsvolle und melancholische Werke entstehen. „Ich mag die Idee, dass alle Elemente zu einer Ebene verschmelzen.“

©Rainer Faller

Ludger Kleiter

Ludger Kleier (*1973) studierte ab 1995 Kunst und Latein auf Lehramt an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. Den Schwerpunkt im Kunststudium legte er auf Bildhauerei (Metallklasse bei Prof. U. Hellmann). Seit 2006 unterrichtet er als Lehrer für Kunst und Latein an der Immanuel-Kant-Schule in Rüsselsheim.

Die Schwerpunkte im künstlerischen Bereich liegen auf Arbeiten mit Metall, Holz und Stein. Während des Studiums entstanden in einem Steinbruch in der Provence in der Nähe von Oppède in Süd-Frankreich u.a. Arbeiten zum Thema „Spuren“. Die Steinskulptur „La Trace“ stellt eine exakt nachempfundene Radladerspur dar, die sich in dem schlammigen Staub des Steinbruchs abbildete. Weitere Spuren entstanden dadurch, dass mit einem Auto auf Druckpapier gefahren wurden, nachdem der Autoreifen zuvor mit Altöl eingestrichen worden war. Diese Spur verblasst mit Zunahme der Länge.


©Ludger Kleiter

Winfried Mörmann

Der 1941 in Mannheim geborene Künstler absolvierte nach Abschluss der Volksschule Ausbildungen in zwei handwerklich-gewerblichen Berufen. Nach verschiedene Tätigkeiten in der Industrie absolvierte er die Ausbildung zum Lehrer für Ikebana an der „Ersten Deutschen Ikebana-Schule” in Köln. 1965 bis 1969 schloss sich das Studium der Sozialarbeit in Köln an. Bis 2003 war Winfried Mörmann in der außerschulischen Bildungsarbeit und in der Lebensberatung für obdachlose Menschen tätig.

Schwerpunkt seiner Arbeiten sind Objekte und Skulpturen aus Fundstücken, die er zusammenfügt und so wenig wie möglich bearbeitet. Leitmotiv des Künstlers: „Wenn ich nicht bereit, wohl aber in der Lage bin, meine persönlichen Einstellungen, Dogmen/Festlegungen, Ideologien/Glaubenslehren im Austausch mit Menschen anderer Einstellungen kritisch zu überprüfen und ggf. zu ändern oder gänzlich loszulassen – das Risiko eingehend, zunächst scheinbar orientierungsarm zu sein – mache ich es mir unnötig schwer, mir als Individuum zu begegnen und mich zusammen mit anderen Menschen als solches zu erfahren.“

©Winfried Mörmann

Erik Porstmann

1978 in Ostberlin. Hat 2 Systemwechsel und 3 Geldwährungen miterlebt. Wollte eigentlich schon mit 20 im Louvre hängen. Ist in Graffiti, freie Kunst und Kunstunterricht examiniert. Hat in Berlin und in Braunschweig und in Mainz probiert zu studieren. Musste dann doch noch im Alter von 30 Jahren anfangen zu arbeiten. Mag Quark, Waldlauf und Boxen. Mag keine Hunde – zu devot und dumm, mag kein Privateigentum – führt zum Wettrüsten, und mag keine SUVs – denn er mag große Frauen. Ist Mensch und Mitmensch.

©Erik Porstmann

Peter Schäfer-Oswald

Nach dem Studium der Kunsterziehung und Freien Bildenden Kunst arbeitete er als Kunstpädagoge und Kunsttherapeut in der Jugendhilfe, seit 2014 als freischaffender Künstler.

Zwei thematische Schwerpunkte prägen seine Arbeit: die Auseinandersetzung mit dem Spannungsverhältnis zwischen Natur und Technik/Zivilisation sowie die Faszination für unbeachtete Materialien, die ihn auffordern, gestalterisch aktiv zu werden: Mohnkapseln, rostige Schrauben, alte Bretter, Wildtierknochen oder Pilze an Bäumen.

In fotografischen Stillleben und digitalen Collagen setzt er die Objekte häufig auf einen schwarzen Hintergrund und hebt sie damit wie ein Schmuckstück auf einen Sockel. Oft kombiniert er sie mit rostigen Elementen, dem Vanitassymbol der Neuzeit und ein Sinnbild der erhofften Harmonie zwischen Technik und Natur.

©Peter Schäfer-Oswald

Stephan Schelenz

Ausgangspunkt der künstlerischen Arbeit des Grafikers und Fotografen Stephan Schelenz (*1964) ist immer das fotografische Bild. Mit seinen Aufnahmen versucht er, seine Umwelt möglichst neutral wahrzunehmen – keine Wertung, kein Wissen, nur Form, Struktur, Farbe, Licht und Schatten. Ein möglichst unvoreingenommener Blick ist der entscheidende Ansatz bei der Motivwahl. Interessant kann alles sein – Auffälliges und Übersehenes.

Die Arbeit stellt keine Fragen, sie gibt keine Antworten. Sie bietet Projektionsflächen für die individuelle Betrachtung und zielt auf die visuelle Wahrnehmung der Welt, die uns umgibt. Banales bekommt eine Bühne. Durch eine Überhöhung mit formalen Mitteln entstehen im Idealfall Bilder, die in ihrer Ausstrahlung über das hinausgehen, was sie zeigen.
@bilderbube

©Stephan Schelenz

Paula Stein

Paula Stein (*1993) aus Mainz wuchs in einem handwerklichen Familienbetrieb auf. Nach dem Bachelor in Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Illustration in Trier begann sie das Masterstudium im Bereich Zeichnen an der Kunsthochschule Lissabon. Sie liebt es bis heute, praktisch zu arbeiten. Sie versteht „Handwerk“ nicht nur klassisch als Beruf, sondern wörtlich: alles, was Menschen mit ihren Händen machen können, Gutes wie Schlechtes. In ihren Bildern zeigt sie Tätigkeiten, die mit den Händen ausgeübt werden können, entfernt das verwendete Objekt und beschränkt sich auf die Gesten der Hand, so dass viel Interpretationsspielraum bleibt.

Für diese Ausstellung wendete sie eine neue Technik an und erstellte erstmals große und farbige Originale. Die Bilder sind 60x40cm und 120x 80cm groß und mit Tusche und Buntstift auf Holz gezeichnet.
@paula.stein.illustration

©Paula Stein

Thilo Weckmüller

Thilo Weckmüller (*1967 in Sörgenloch/Rhh.) wendet sich neben dem Hochdruck und der Malerei gelegentlich der Plastik zu. Im Rahmen der aktuellen Ausstellung modellierte er eine Maske aus ungebranntem Ton des alttestamentlichen Helden Samson und fertigte drei Abgüsse aus unterschiedlichen Materialien.

Weckmüller begleitet seit einem Jahr den Entstehungsprozess einer im Stil des Barock neu komponierten Oper des Mainzer Komponisten und Historikers Anselm Breuer. Die einst von Jean-Philippe Rameau aus Dijon komponierte Oper kam wegen der Zensur im damaligen Frankreich nicht zur Aufführung und die Musik ging verloren. Als Hommage an die Städte- und Regionalpartnerschaft hat Weckmüller sich dieses Themenkomplexes angenommen. Zwei Tage nach der Ausstellungseröffnung wird die Oper „Samson“ von Anselm Breuer in Mainz uraufgeführt werden. So schaffen Weckmüllers und Breuers „Samson“ auf verschiedenen Ebenen zur gleichen Zeit eine Verbindung der Partnerregionen Burgund-Franche-Comté und Rheinland-Pfalz.
@thiloweckmueller

©Thilo Weckmüller

Sabine Yacoub

Die 1974 in Freiburg geborene Biologin mit den Schwerpunkten Botanik und Ökologie interessiert sich seit der Schulzeit für Fotografie und beschäftigt sich seit dem Jahr 2000 mit bildender Kunst.

Anfangs widmete sie sich der Malerei mit besonderem Interesse für das Mischen von Farben aus den Grundfarben. 2004 folgte ein Holzkurs im Nationalpark Bayerischer Wald mit Arbeiten an abgestorbenen Fichten. Bei der internationalen Sommerakademie Bild-Werk Frauenau belegte sie Kurse in Holzbildhauerei und Holzdruck. Seit der Weiterbildung „Kunst und Natur“ beim Bremer Künstler Werner Henkel 2011/2012 nimmt sie regelmäßig an seinen Workshops teil.

Als Biologin fühlt sie sich der Natur verbunden. Das zeigt sich in vielen ihrer Arbeiten durch die Verwendung von Naturmaterialen. Ihre Formensprache ist meist organisch, die Herangehensweise oft spielerisch und experimentell. Sie probiert gerne Neues aus und kombiniert unterschiedliche Techniken.
@sschlange

©Sabine Yacoub

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